10 wichtige Dinge über die Baja Divide

Leben bei 25 km/h

Über Ryan van Duzer musst du Folgendes wissen: Abenteuer sind sein Leben. Eigentlich wohnt er in Boulder, Colorado, verbringt jedoch immer mehr Zeit auf der Straße und lebt ein ereignisreiches Leben bei 25 km/h. Vor ein paar Jahren postete Ryan bei YouTube eine liebevolle Hommage seines abgekämpften Trek 8000 von 2001, mit dem er nach seiner Zeit beim Friedenskorps von Südamerika nach Hause gefahren ist, und das nach einem katastrophalen mechanischen Schaden nun die letzte Ruhe gefunden hatte.

Um es kurz zu machen, er hat unsere Aufmerksamkeit gewonnen und seitdem folgen wir seinen Abenteuern mit Begeisterung. Ab und zu bitten wir ihn, neue Produkte von Trek und Bontrager auf Herz und Nieren zu prüfen.

Ryan kennt sich mit Abenteuern aus. Er ist durch Dschungel, über Berge und durch Wüsten sowie zu ein paar der abgelegensten Orten der Welt gefahren, und auch zum Burning Man. Vor Kurzem durchquerte er mit seinem Trek 1120 Abenteuer-Bike auf einer 2.700 km langen Tour über raue und sandige Nebenstraßen die Baja-Halbinsel in Mexiko.

Nachfolgend erfährst du einige hilfreiche Tipps, wie du die Baja Divide-Tour am besten genießen kannst. Lese diese zehn Tipps, bevor du selbst auf große Reise gehst!

1. Agua!

Sei darauf vorbereitet, viel davon mitzuschleppen. Jeden Tag hatte ich bis zu 10 Liter an mein Bike gebunden, was das Bike ganz schön schwer machen kann. Immer genug Wasser dabeizuhaben ist auf der heißen, trockenen Halbinsel überlebensnotwendig. Abhängig von deiner Geschwindigkeit gibt es mehrere drei- oder viertägige Abschnitte ohne Zugang zu Frischwasser. Anstatt riesige Plastikflaschen zu kaufen, kannst du Geld sparen und die Wasserfilterstationen nutzen. In jeder Stadt gibt es eine und normalerweise sind sie in den kleinen Lebensmittelläden zu finden. 10 Liter Wasser kosten nur ein paar Pesos.

2. Mexiko ist beeindruckend

Ich hatte das Glück, dieses fantastische Land mit dem Bike erkunden zu können. Auf der Reise wurden mir einige atemberaubende Aussichten geschenkt und ich traf Menschen, an die ich mich für den Rest meines Lebens erinnern werde. Wenn dein Eindruck über Mexiko von den Geschichten in den Nachrichten über Gewalt geprägt ist, dann kann ich dir nur sagen, dass ich mich in meiner ganzen Zeit in Mexiko niemals in Gefahr gefühlt habe. Natürlich muss man seinen gesunden Menschenverstand gebrauchen; das gilt jedoch für Reisen aller Art. In den kleinen Ortschaften und Städten hatte ich immer eine tolle Zeit. Die Begegnungen mit anderen Menschen werden meine schönsten Erinnerungen an die Baja bleiben.

3. Lerne ein paar Worte Spanisch

Das Lernen einiger spanischer Sätze wird dir nicht nur beim Fragen nach dem richtigen Weg und bei deinen Einkäufen helfen, sondern gibt dir auch die Möglichkeit, auf besondere Weise mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen. Für mich hat sich dadurch beispielsweise die Gelegenheit ergeben, mit Kindern Fußball zu spielen und das war eine willkommene Abwechslung auf meinem Trip. Natürlich ist es möglich, die gesamte Halbinsel auch ohne jegliche Spanischkenntnisse abzufahren. Ich würde dir aber empfehlen, wenigstens ein paar Worte zu lernen. Und ich kann dir versprechen, dass deine Erfahrungen dann viel reicher sein werden!

4. Lerne, den Sand zu lieben

Fahren im Sand geht einem echt an die Substanz. Alles andere wäre gelogen. Mache es dir so einfach wie möglich und fahre ein Bike mit 3 Zoll breiten Midfat-Reifen. Für mich war das Trek 1120 das perfekte Bike für die Baja Divide-Tour. Fahr‘ langsam, steig‘ ab und senke den Reifendruck. Es gibt ein passendes spanisches Wort dafür: tranquilo. Mache das zu deinem Mantra. Nur keine Hektik! Es ist alles Teil des Abenteuers.

5. Unter freiem Sternenhimmel schlafen

Die meisten Bikepacker schlafen am liebstem im Zelt, um nicht von Kriechtieren aufgefressen zu werden. Das Klima der Baja-Halbinsel ist aber perfekt dafür geeignet, unter freiem Sternenhimmel zu schlafen und diese Erfahrung sollte man nicht verpassen! Der Nachthimmel der Baja inspiriert zu wunderschönen Träumen.

6. Esse auch Früchte und Gemüse!

Die meisten Tankstellen und örtlichen Shops verkaufen das beste Junk-Food auf der ganzen Welt. Und es kann sehr verlockend sein, ein süßes Bimbo Brötchen zu verdrücken, nachdem du nach einer langen und harten Tagesetappe Tausende von Kalorien verbrannt hast. Aber zu viel solcher verarbeiteten Lebensmittel wird sich irgendwann auf der Tour rächen. Jede Stadt, in die du kommst, hat zumindest einen Ort, an dem warmes Essen serviert wird. Ein Teller Reis und Bohnen tut deinem Körper gut. Außerdem unterstützt du dadurch die örtlichen Gemeinden und triffst neue Freunde.

7. Bohnen aus der Tüte!

An manchen Tagen wirst du an deinem Lagerplatz essen. Meine Leibspeise nach der Tagesetappe bestand aus Bohnenpüree aus der Tüte, einem Stapel frischer Maistortillas und etwas Hartkäse mit Chilisauce. Tütenbohnen können einfach verstaut werden, genauso wie Tortillas (übrigens, Weizentortillas halten sich länger als Maistortillas) und eine kleine Flasche Chilisauce. Alle diese Vorräte sind in Ortschaften entlang der Strecke problemlos erhältlich.

8. Springe bei jeder sich bietenden Gelegenheit in den Ozean

Der Pazifik ist kalt und der Golf von Kalifornien ist nur leicht wärmer. Aber ein kurzes Bad im Ozean belebt den Geist und wäscht die Spuren des Trails ab. Hier ein kleiner Profitipp: Schwimme mit deinen Klamotten. Das ist als würdest du sie in die Waschmaschine stecken. Fast zumindest.

9. Wähle dein eigenes Abenteuer

Wenn du dir die leicht erhältlichen Karten für ein GPS-Gerät heruntergeladen hast, kannst du dem Streckenverlauf der Baja Divide einfach folgen. Du kannst aber jederzeit dem Highway entlang fahren, solltest du einmal eine Pause von den rauen Streckenbedingungen benötigen. Der Highway 1 ist schmal, die Autofahrer behandeln Biker im Allgemeinen jedoch mit dem nötigen Respekt und halten beim Überholen ausreichend Abstand.

10. Es wird auch harte Tage geben

Das musst du dir schon beim Start deiner Tour bewusst machen und lasse dir dadurch nicht die Laune vermiesen. Mein ganzes Leben lang fahre ich schon mit dem Bike durch die ganze Welt, aber noch nie musste ich so viel leiden, wie auf der Baja-Halbinsel. Sei vorbereitet auf zermürbende Anstiege, niemals enden wollende Sandpisten, Waschbrettstraßen und unerbittliche Hitze. Aber freue dich auch auf ein unglaubliches Erlebnis, unvergessliche Aussichten und eine großartige Zeit. Mit dem Bike durch die Wüsten der Baja wird für immer ein Highlight meines Lebens bleiben und ich kann dich nur von ganzem Herzen dazu ermutigen, noch heute mit der Planung deines Abenteuers zu beginnen!